Nur rund eineinhalb Wochen nach dem erfolgreichen Duathlon-Einstieg in Echterdingen folgte nun bereits zum Abschluss des langen Wochenendes nach dem Brückentag bei schon frühsommerlich warmen Temperaturen auch mein erster Triathlon der Saison beim Sprint in Heidenheim. Da die Hauptziele für dieses Jahr allerdings für mich auf anderen Distanzen liegen, hatte ich den Feiertag am Donnerstag nach einem längeren Lauf noch für eine Radstreckenbesichtigung des Nordschwarzwald Triathlons genutzt und so rund sieben Trainingsstunden gesammelt. Zwar waren der Freitag und der Samstag deutlich kürzer, aber auch die habe ich gut genutzt und so war ich mir im Vorfeld nicht wirklich sicher, was die Beine in Heidenheim noch hergeben würden 😉
Nach einer frühen Anreise und einem entspannten Check-In im schön gelegenen Waldfreibad ging es ab 10 Uhr im Jagdstart mit jeweils 15 Sekunden Startabstand ins angenehm temperierte 50m-Becken. Die Reihenfolge war entsprechend der im Vorfeld angegebenen Schwimmzeiten sortiert und so durfte ich bereits mit Nummer 4 als einer der ersten Athleten die 400m der Auftaktdisziplin in Angriff nehmen, die einmal im Zick-Zack-Kurs durchs ganze Becken führten. Während der an Nummer drei gesetzte Starter sich zügig daran machte, seinen Vorsprung auszubauen und sogar den vor ihm gestarteten Athleten zu überholen, bekam ich von hinten keine Gesellschaft und hatte somit ein „entspanntes“ Schwimmen ohne Überholmanöver. Zwar habe ich meine Zielmarke um ein paar Sekunden verfehlt, aber die Langbahn samt Bahnwechseln kostet eben doch etwas Zeit und auch der Ausstieg sowie die nächsten paar Meter bis zur Zeitmessung sind in meinen 6:05 Minuten natürlich mit enthalten. Insgesamt also ein sehr solider Auftakt, der mir am Ende sogar die drittschnellste Schwimmzeit im Gesamtfeld bescheren sollte. Eher ungewohnt und sicherlich auch ein Zeichen dafür, dass die Veranstaltung zwar super organisiert war, aber doch eher familiären Charakter hat und nicht unbedingt top-besetzt ist, aber trotzdem nehme ich das natürlich gerne mit 😉
Der schnellste Schwimmer im Feld hatte aber anscheinend einen Schwimm-Hintergrund und scheint nur begrenzt über Triathlon-Erfahrung zu verfügen, denn trotz seines Vorsprungs konnte ich ihn noch beim ersten Wechsel überholen und im weiteren Rennverlauf sollte er im Hinblick auf die Gesamtwertung keine Rolle mehr spielen. Auf der Radstrecke, die abgesehen vom deutlich spürbaren Wind nahezu optimale Bedingungen bot, stellte ich schnell fest, dass ich die Vorbelastung wohl doch recht gut verkraftet hatte und mich mit ordentlich Druck auf den Pedalen auf die Verfolgung der übrigen zwei vor mir gestarteten Konkurrenten machen konnte. Dabei kam mir sicherlich entgegen, dass ich auf den 30 Sekunden vor mir ins Rennen gegangenen Markus König bereits im Wasser sowie beim Wechsel einige Sekunden aufholen konnte und ihn damit von Anfang an vor mir sehen konnte. Zwar war auch er gut unterwegs, aber schon gegen Ende der ersten von zwei Runden mit je ca. 12 km und 120 HM konnte ich die Lücke vollends schließen und auch Simon Breinlinger, der das Rennen eröffnet hatte und mir beim Schwimmen noch etwas Zeit abgenommen hatte, geriet wieder in Sichtweite. Nach der ersten harten Radrunde habe ich mir dann eingangs der zweiten Runde etwas „Erholung“ gegönnt und bin im flachen bzw. leicht welligen Teil der Runde erstmal nur im legalen Abstand „drangeblieben“.
Der nicht übermäßig lange, aber doch ordentlich steile Anstieg hinauf zum Wendepunkt auf der technisch nicht sonderlich anspruchsvollen Strecke bot dann die Gelegenheit zum praktisch widerstandslosen Überholmanöver und brachte mich auch dem Führenden deutlich näher. Schon zu diesem Zeitpunkt war dessen Startvorsprung nahezu aufgebraucht und bis zum Ende der Radstrecke hatte ich dann tatsächlich auch direkten Kontakt, so dass wir gemeinsam zum zweiten Wechsel kommen sollten. Auf dem Rad stand schließlich in knapp 40 Minuten eine erneut starke Radleistung mit dem zweitschnellsten Split im Feld und für die Freunde der Zahlen hier noch ein paar Daten meiner Uhr: 37,6 km/h im Schnitt bei einer Spitzengeschwindigkeit von 91,5 km/h, durchschnittliche Leistung 303 W, maximal 796 W 🙂
Nach nahezu gleich schnellem Wechsel in die Laufschuhe stellte ich auf den leicht ansteigenden ersten Metern über die Liegewiese des Freibads schon früh fest, dass ich trotz der harten Arbeit auf dem Rad flüssig loslaufen konnte und sich damit direkt eine kleine Lücke reißen ließ. Auf der zweimal zu laufenden welligen, und in großen Teilen angenehm schattigen, Wendepunktstrecke entlang des Freibadgeländes konnte ich dann sehen, dass mein Vorsprung zunehmend wuchs und ich war mir trotz des wegen der unterschiedlichen Startzeiten etwas unübersichtlichen Renngeschehens relativ sicher, dass auch durch später gestartete Athleten da nichts mehr anbrennen würde. Zwar habe ich schon versucht, den Lauf mit hohem Tempo durchzuziehen und das ist mir mit unter 18 Minuten für die jedoch etwas zu kurzen 5 km auch ziemlich gut gelungen, trotzdem wären in einem direkten Duell um den Sieg sicherlich noch ein paar Sekunden mehr drin gewesen. Allerdings bin ich andererseits auch froh, dass das nicht nötig war, denn so konnte ich den Zieleinlauf im Freibad besser genießen 😉
Am Ende stand dann der drittschnellste Laufsplit des Gesamtfelds und obwohl der ein oder andere auch deutlich später gestartete Athlet mit guten Einzelzeiten noch recht weit nach vorne kam, konnte mir den Gesamtsieg dank meiner sehr ausgeglichenen Leistung über den gesamten Wettkampf keiner mehr streitig machen. Ein für mich also rundum gelungener, wenn auch in 1:05:14 h sehr kurzer, Abschluss des langen Wochenendes 🙂
Die Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung sicherten sich der deutlich jüngere Simon Breinlinger in 1:06:50 h und der in meiner Altersklasse auf Rang zwei folgende Thomas Rollnik in 1:07:48 h.
Abgerundet wurde der super Tag durch einige weitere Podestplatzierungen einiger ebenfalls gestarteter Vereinskameraden in ihren jeweiligen Altersklassen. Unten neben mir im Bild Ralf Schmidt als 2. der AK50 (1:17:57 h), Frank Alber als 3. der AK60 (1:28:52 h) und Steffen Holder als 3. der AK55 in 1:15:11 h, der damit im Gesamtfeld noch in die Top-15 kam und den zweiten Rang der AK nur um wenige Sekunden verpasste.
Auch ohne diese guten Leistungen und tollen Platzierungen ist die Veranstaltung aber auf jeden Fall empfehlenswert, wenn jemand einen Wettkampf mit gelungener Organisation, kurzen Wegen sowie guter (Ziel-)Verpflegung sucht und mit ein paar Höhenmetern leben kann.
Alle Ergebnisse gibt es hier bei racepedia oder als Auszug die Top-15 der Männer mit Splitzeiten unten:
So kann es natürlich gerne weitergehen, mir ist allerdings auch bewusst, dass die bisherigen kurzen Rennen zwar schon mal einen guten Hinweis geben, dass die Vorbereitung soweit nicht so schlecht gewesen sein kann und gut sind um „den Motor mal hochzudrehen“, aber für die anstehenden Aufgaben natürlich noch kein echter Gradmesser sind. Dementsprechend werde ich versuchen die nun folgenden Feiertage im Mai nochmal gut zu nutzen und hoffe auf perfektes Frühsommerwetter für lange Radeinheiten 🙂
Das nächste anstehende Rennen in Heilbronn Mitte Juni wird dann jedenfalls definitiv eine andere Hausnummer hinsichtlich Streckenlänge sowie Besetzung und anschließend sehe ich sicherlich deutlich klarer, wo die Reise für den Rest der Saison hingeht. Zumindest was die Leistungskurve angeht, denn geographisch gesehen ist das schon lange klar 😉